Residenz-Gruppe in Weyhe-Leeste: Betriebratsvorsitzende soll gekündigt werden

Hausverbot für Betriebsrat

Die zum Orpea-Konzern gehörige Residenz-Gruppe hat Mitgliedern des Gesamtbetriebsrats Hausverbot erteilt und die Betriebsratsarbeit untersagt. ver.di nennt diesen Vorgang „ungeheuerlich“, denn ein Arbeitgeber sei nicht befugt zu entscheiden, ob ein gewählter Betriebsrat seine Arbeit machen dürfe. Der Betriebsrat will gegen das Hausverbot eine einstweilige Verfügung erwirken. Die Verhandlung dazu fand am Mittwoch, 10.03.21 vor dem Arbeitsgericht in Bremen statt.

Im Vorfeld hatte das Unternehmen der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Nicole Meyer bereits zwei Drittel des Februargehalts gekürzt. Kerstin Bringmann, zuständige ver.di-Sekretärin, reagierte fassungslos. Orpea beziehungsweise Residenz ziehe „alle Register“, „um unbequeme Betriebsräte zum Aufgeben zu bewegen“.

Zurecht wollen die Kolleginnen und Kollegen nicht glauben, dass die angestrebten Maßnahmen einer Laune entspringen. Vielmehr scheint es sich einerseits um einen kalkulierten Versuch der Einschüchterung und Maßregelung zu handeln und andererseits geht die allgemeine Tendenz des kapitalistischen Wirtschaftens dahin, den durchschnittlichen Lohnstandard nicht heben zu wollen, sondern zu senken.

Der „Orpea“- Konzern machte überdies bereits 2018 mit „Celenus“ in Thüringen Schlagzeilen, als Kolleginnen und Kollegen gekündigt werden sollten, die von ihrem Arbeitskampfrecht Gebrauch gemacht hatten.

Dies alles zeige, dass die Daseinsvorsorge nicht in die Hand von „skrupellosen Konzernen“ gehöre, hieß es von ver.di.

Lasst uns diese schwierigen Zeiten solidarisch meistern. Bleibt gesund!

Muster Protest GF Residenz-Gruppe Bremen

Muster Solidaritätserkläung Residenz-Gruppe Bremen

offener Brief Kündigung BRV_orpea

PS. … noch Kein ver.di Mitglied? Nun online Mitglied werden: https://mitgliedwerden.verdi.de/beitritt/verdi

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10.03.2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vielen Dank für die große Solidarität, die ihr dem Betriebsrat der Residenz-Gruppe entgegenbringt.

Mittlerweile sind 94 Solidaritätsbotschaften eingegangen. Einige kommen sogar aus Italien, Frankreich und Spanien.

Heute gab es ein Gerichtsverfahren zum Antrag des Betriebsrates auf eine einstweilige Verfügung gegen das Hausverbot und die Untersagung der Betriebsratsarbeit durch den Arbeitgeber.

Der Arbeitgeber ist derart unter Druck geraten, dass er beides zurückgezogen hat.

Das ist auch eurer Solidarität zu verdanken!

 

Anbei schicke ich euch mein Protokoll des Verfahrens

 

Herzliche solidarische Grüße

Kerstin Bringmann

ver.di Bez. Bremen-Nordniedersachsen,

Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen