Aktionsplan 2025
von Katrin Alapas
Dieser Plan regelt die Umstellung der Speisepläne in Bremens öffentlichen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Kitas, Schulen und den Behörden-Kantinen auf regionale Bio-Kost.
Richtig Ärger machte jetzt die Vergabe Konzepterarbeitung des grünen Umweltressorts an den Lebensmittelgroßhändler Chefs Culinar.
Chefs Culinar ist vom betrieblichen Konzept her ein international agierender agrarindustrieller Lebensmittelgroßhändler, der mit allem handelt was in der Lebensmittelbranche Geld bringt. Dieses Unternehmen soll nun die Kolleginnen und Kollegen der Bremer Küchen weiterbilden. Ausgerechnet ein Unternehmen, das u.a. von Tönnies, Nestlé, Dr. Oetker oder UniLever beliefert wird, die alle nicht für biologisch produzierte Produkte bekannt sind, das rigoristische Gegenteil ist der Fall.
Für Chefs Culinar ist das lediglich ein Geschäftsbereich mehr, was sich jetzt für den Global Player auf dem Terrain des Bio-Marktes eröffnet. Chefs Culinar steht inhaltlich nicht hinter einem bio-regionalen Konzept mit nachhaltiger Lebensmittelproduktion, vielmehr bewegt sich das Unternehmen im System transnationaler Konzerne, die den Verkauf von agrochemischen Produkten vorantreiben, als Barriere gegen eine nachhaltige Form der Landwirtschaft. Diese agrochemischen Lebensmittel sind (nach Bas Kast) stark verarbeitete Industrielebensmittel und sind im Vergleich zu natürlichen fast durchgehend eiweißverdünnt. Dieser teuflisch-geniale Trick der Lebensmittelindustrie führt dazu, dass der Konsument dieser Produkte, ordentlich reinhaut und hungrig bleibt. Essen, das wirklich sättigen würde, wäre schließlich geschäftsschädigend. Dieser Moment (einer von sehr vielen) macht Chefs Culinar total unglaubwürdig und daher ungeeignet in verantwortlicher Weise ernährungswissenschaftliche Schulungen durchzuführen.
Die abgehobene bürokratische Herangehensweise des grünen Bremer Umweltressorts spricht wieder einmal für sich. Da in vielen öffentlichen Bremer Einrichtungen die Umstellung auf bio-regionale Produkte schon in Gange ist, hätte man ja vor Ort die Kolleginnen und Kollegen ansprechen und mit in den Prozess einbeziehen können. Das Umweltressort wiegelt ab und sagt, dass noch nichts endgültig sei. Doch Marie Pigors vom Bremer Naturkost Kontor bleibt skeptisch und betrachtet den jetzigen Zuschlag an Chefs Culinar als Weichenstellung. Sollte das so bleiben hat der regionale Bio-Kleinbauer keine Chance mehr einen Fuß hereinzubekommen. Dieses gilt zu verhindern und den Groß-Caterer Chefs Culinar vor die Tür zu setzen.