Nach bekanntem Muster – Klinikum Links der Weser in Bremen wird geschlossen

Nach bekanntem Muster – Klinikum Links der Weser in Bremen wird geschlossen

Rund 70 Menschen protestierten letzte Woche Freitag am Rande der Aussichtsratssitzung gegen die Pläne der Geschäftsführung des Klinikverbunds Gesundheit Nord und der Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Partei „Die Linke“), das Herzzentrum des Klinikums Links der Weser (LdW) zum Klinikum Mitte zu verlagern. Genützt hat es nichts, denn der Aufsichtsrat beschloss, das Klinikum LdW ganz aufzugeben und bis Ende 2027 zu schließen. Alle stationären Bereiche werden in den nächsten Jahren ins Klinikum Bremen Mitte verlegt. Nach bekanntem Restrukturierungs-Muster wird damit die Filetierung des städtischen Bremer Klinikverbunds unter einer Gesundheitssenatorin der Partei „Die Linke“ weiterbetrieben.

Die DKP Bremen sprach von einer „angepassten neoliberalen Politik im Sinne Lauterbachs“. Lauterbachs Reform der Krankenhausfinanzierung sei ein Papiertiger, der die Verhältnisse nicht zum Guten für die Kliniken wende. Im Gegenteil würden die jetzt schon ertragreichen Bedingungen für die herrschende Profitmedizin stabilisiert und erweitert. Der Bremer Sozialwissenschaftler Manfred Steglich sprach sich für die Abschaffung der Fallpauschalen (DRGs) zugunsten einer „kostendeckenden, bedarfsgerechten Finanzierung“ aus. Die Ursachen des Pflegenotstands müssten bekämpft werden, statt sich an der „weiteren Kommerzialisierung und Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung zu beteiligen und die vorhandenen städtischen Kliniken auszubluten.“

Das LdW ist das einzige kommunale Krankenhaus auf der linken Weserseite – eine Region mit einer strukturellen Unterversorgung an medizinischen Leistungen (Krankenhaus, Hausarzt/-Facharzt-Praxen und so weiter). Die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard will beruhigen, und die Stadtteile im Süden „nicht alleine lassen“. „Wir werden gemeinsam erarbeiten, welcher medizinische Versorgungsbedarf vor Ort besteht.” Der Ermittlung des Bedarfs geht der Schließungsbeschluss voraus.

Wer gegen die Schließung des LdW protestieren will, kann eine Petition des Betriebsrats des Klinikums LdW unterstützen. In dieser wird gefordert, das Klinikum als Akutkrankenhaus mit dem jetzigen medizinischen Versorgungsspektrum zu erhalten und im laufenden Betrieb zu sanieren. Die DKP Bremen ruft dazu auf, die Petition zu unterschreiben. mh

Petition online unter: kurzelinks.de/LdWBremen

Siehe auch: Warnendes Beispiel (DKP Bremen)