Kampf um jede Filiale und um jeden Arbeitsplatz

Kampf um jede Filiale und um jeden Arbeitsplatz

Aus der Schockstarre holenWie zum Wochenende 20./21. Juni 2020 verkündet wurde, sollen bundesweit etwa  6.000 Beschäftigte von Karstadt-Kaufhof entlassen werden, in Bremen und Bremerhaven sind es 144 Kolleginnen und Kollegen, die in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.. Mittendrin sind auch die Karstadt-Sport Häuser. Es soll Abfindungen gezahlt werden und eine Transfer-Gesellschaft geben. Das heißt im Regelfall lediglich, die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut etwas hinaus zu schieben. Gerade jetzt wo so viele Unternehmen Massenentlassungen ankündigen und dem entsprechend tausende Menschen auf der Suche nach einer neuen Arbeit sind. Diese massenhafte Existenzzerstörung ist ein Verbrechen und der Betreiber hat einen Namen: Benko.

Bereits die letzten Jahre waren für die Karstadt- & Kaufhof- Mitarbeiter von der Angst und der Ungewissheit um ihre Arbeitsplätze bestimmt. Um diese zu erhalten, waren sie zu vielen Zugeständnissen bereit. Die Kapitalisten haben nur ein Ziel: Wie kann der höchste Profit aus den ArbeiterInnen und den Verkäufen herausgepresst und schnell realisiert werden? Arbeitszeitverdichtung und Lohnverzicht sind, wie das jetzige Vorgehen wieder einmal deutlich zeigt, kein Ausweg. Auch die Versorgung der Konsumenten mit Bedarfsgütern spielt für die Konzernherren selbstredend keine Rolle. Wenn aus dem Personal nichts mehr herausgepresst werden kann, dann bleibt immer noch der Weg, das Firmenvermögen und im konkreten Fall die Immobilen an den Meistbietenden zu verscherbeln. Die Kaufhäuser befinden sich fast ausschließlich in vorzüglichen 1a Standortlagen. Da kann gut Kasse gemacht werden.

Benko will sich am Verkauf der wertvollen Immobilien eine goldene Nase verdienen. Sein Privatvermögen liegt bei ca. 4,36 Milliarden Euro, welches er über die letzten Jahrzehnte aus Mietern und ArbeiterInnen herausgepresst hat.

Die Schließung wird aber auch noch weitere Verwerfungen und Arbeitsplatzverluste nach sich ziehen. Mittelfristig sind dadurch auch viele Arbeitsplätzen bei anderen Einzelhändlern und die Attraktivität ganzer Innenstädte bedroht. Die Verlagerung in SB-Warenhäuser auf die „grüne Wiese“ sowie den online-Handel mit den oftmals noch übleren Arbeitsbedingungen erhalten einen zusätzlichen Schub. Für viele Menschen, die auf Angebote in ihrem Wohneinzugsbereich fokussiert sind, bedeutet dies längere Wege, höhere Kosten und darüber hinaus eine negative Umweltbilanz. Das alles ist aber für das Kapital belanglos.

Hier zeigt sich einmal mehr, wie widerlich diese Gesellschaftsordnung ist, in der einzelne Unternehmer über die Zukunft von zig-tausenden Menschen entscheiden und munter deren Existenzen für ihren Profit zerstören. Ihnen muss ihr Eigentum entzogen werden, ihre Macht muss gebrochen werden.  Das wird allerdings nur gelingen, wenn die arbeitenden Menschen es selbst in ihre Hände nehmen, denn dieser Staat und die Konzerne werden nichts verschenken.

Eine Bemerkung zum Schluss: Maßgeblich für die Probleme bei Karstadt-Kaufhof waren in der Vergangenheit und sind auch jetzt das Management. Sie werden irgendwann mit hohen Abfindungen weiterziehen. Für die Verkäuferinnen und Verkäufer und das Personal der unteren Etagen geht es um ihre Existenz. Und es ist zu befürchten: Viele werden in diesem System eine schwere Zeit vor sich haben. Auch deshalb ist es notwendig gerade jetzt erst recht als Belegschaft fest zusammen zu stehen, sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen und Widerstand zu leisten.  Als Kommunisteninnen und Kommunisten stehen wir an der Seite der Belegschaft.

Benko enteignen – seine Profite sind vorenthaltener Lohn.

Wir fordern eine Rückübertragung für den Erhalt der Arbeitsplätze von Karstadt/Kaufhof!