Aus eurem Kampf für Heute lernen
3. Februar 2019 |
200 Teilnehmer*Innen ehrten heute die Verteidiger der Bremer Räterepublik. Sie ehrten Menschen, die einen mutigen Versuch wagten, die Welt menschenwürdiger zu gestalten, eine neue, eine bessere, eine gerechtere Ordnung zu errichten.
Sie hatten vor 100 Jahren den Mut, den Schritt zu tun, den sie für notwendig hielten, um die Ereignisse der November-Revolution zu bewahren. Sie glaubten nicht der einseifenden Parole „Die Sozialisierung marschiert“ – während in Wirklichkeit Regierungstruppen und Freikorps gegen das Volk marschierten. Das aber war der Reichsregierung, der es um die Löschung des »radikalen Brandherdes« Bremen ging, alles ziemlich egal. Weiter ließen sie verbreiten, dass die »Spartakisten« in der Stadt an der Weser das Auslaufen von Schiffen verhindern würden, die für den Transport amerikanischer Lebensmittel vorgesehen seien.
Gustav Noske setzte am 28. Januar ein 3.500 Mann starkes Freikorps, die sogenannte Freiwilligen-Division Gerstenberg, gegen die Stadt in Marsch. Am 30. Januar erreichte die Nachricht vom Anmarsch der Regierungstruppen Bremen.
Wenn wir das damals Geschehene heute nicht so sehen würden, ständen wir nicht alljährlich an der Gedenkstätte auf dem Waller Friedhof in Bremen, viele von uns schon seit Jahrzehnten. Wir wollen die Verteidiger der Räterepublik nicht heroisieren, aber wir wollen, dass sie geachtet werden und dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt. Ohne Blutvergießen war die Räterepublik von den Arbeitern und Soldaten errichtet worden, aber blutig wurde sie niedergeschlagen.
Zum wiederholten Male moderierte Raimund Gaebelein (Bild) von der VVN/BdA das alljährliche Räte-Gedenken. Die Redner_Innen am 100. Jahrestag der Niederschlagung der Bremer Räterepublik waren u.a. Annette Düring vom DGB Bremen und ein Genosse vom DKP Bezirk Bremen.