„Angst“ – nutzbarer Rohstoff für angepasstes Denken und Handeln

Buch Angst und Macht
Mit freundlicher Genehmigung des Westend Verlages

 

Es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht Daten einer aktuellen Statistik erreichen, die uns auf die Verschärfung der sozialen Gegensätze in der neoliberalen Gesellschaft aufmerksam machen. Ökonomen, Soziologen, Politikwissenschaftler, Psychologen stellen Thesen auf und versuchen, diesen offensichtlich unumkehrbaren Trend zu erklären und zu begründen, weshalb von den Leidtragenden so wenig Gegenwehr erfolgt. Wie sind die Prozesse organisiert, mit deren Hilfe die bestehenden Machtverhältnisse Legitimation erhalten?

Einer, der dieser Frage auf den Grund zu gehen versucht, ist der Kieler Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld. Er stellt in seiner jüngsten Veröffentlichung die Kategorie „Angst“ als zentralen Begriff für die Ausübung von Herrschaft in „kapitalistischen Demokratien“ ins Zentrum seiner Überlegungen.